Das Grosse Mausohr
(Myotis Myotis)

Mausohren in Gruppe Beschreibung

Das Grosse Mausohr gehört zu den grössten einheimischen Fledermausarten. Ein fliegendes Mausohr bringt es immerhin auf die Spannweite einer Amsel. Das Grosse Mausohr ist der Gattung der Mausohren (wissenschaftlich: Myotis) zuzurechnen.

Die Mausohren haben relativ grosse, schlanke Ohren (ein bisschen mäuseartig; daher auch der Gattungsname). Schlank heisst, dass Myotis-Ohren länger als breit sind.

 

Sommerquartiere

Die Mausohren bewohnen im Sommer in unseren Regionen fast ausschliesslich geräumige Dachstöcke von Gebäuden. Während sich die Männchen einzeln in Spalten irgendwelcher Art im Dach verkriechen leben die Weibchen von April bis September in Gruppen, die meist frei im First an den Dachlatten oder Dachbalken hängen, mit Vorliebe im Firstbereich. Sie zeigen eine starke Bindung an ihr angestammtes Quartier und halten sich in diesen oft über viele Jahre an den gleichen Hangplätzen auf.

Grosse Kothaufen auf dem Estrichboden weisen auf diese bevorzugten Aufenthaltsorte im Quartier hin. Früher umfassten solche Kolonien Hunderte von Tieren, heute besteht die Mehrheit aus weniger als 100 erwachsenen Weibchen. Manchmal halten sich auch Männchen in Wochenstuben auf, jedoch stets einzeln und in einiger Distanz von den Hangplätzen der Kolonien.

Paarung

Im August werden die Jungen entwöhnt und selbständig. Die Mütter und auch ein Teil der diesjährigen Weibchen verpaaren sich. Ein Balzverhalten wurde bisher nicht beobachtet.

Winterquartiere

Die Winterschlafquartiere befinden sich in Höhlen, Stollen und Naturkellern. Auch hier kann es noch zur Paarung kommen. Wo der Grossteil der im Sommer bei uns feststellbaren Mausohren den Winter überdauert, ist nicht bekannt. Aus Deutschland weiss man jedoch, dass sich die Wanderflüge über mehrere Hundert Kilometer hinziehen können.

Ernährung

Über die Ernährung des Grossen Mausohrs weiss man relativ gut Bescheid. Die unverdaulichen Überreste von gefressenen Beutetieren, hauptsächlich Panzerbruchstücke, Beine, Flügel und Fühler von Insekten, lassen sich in den "Chegeli", welche man im Wasser aufschlämmt, gut nachweisen. Diese Analysen zeigen, dass Mausohren hauptsächlich grosse und oft auch harte Insekten fressen. Die Grundnahrung bilden verschiedene Laufkäferarten. Hinzu kommen saisonal dominierende grössere Insektenarten wie Maikäfer, Maulwurfsgrillen, verschiedene Laubheuschreckenarten und Schnaken.

Situation im Kanton Zürich

Der Kanton Zürich beherbergt zur Zeit neben dem Kanton Aargau die meisten noch bekannten Wochenstubenquartiere der östlichen Landeshälfte. Die zehn Quartiere befinden sich in Eglisau, Embrach, Gisenhard, Glattfelden, Marthalen, Niederweningen, Oberstammheim, Rheinau, Winterthur und Zweidlen. Sie liegen zwischen 300 und 500 m.ü.M. und konzentrieren sich in der nördlichen Kantonshälfte. Neben den zehn Wochenstuben sind weiter 166 Quartiere von einzellebenden Mausohrmännchen bekannt. Betrachtet man die Mausohrquartiere fällt auf, dass in den zur Agglomeration Zürich gehörenden Gemeinden des Glattals zwischen Schwerzenbach und Kloten in den letzten zehn Jahren keine Mausohren mehr nachgewiesen wurden.

 

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Gaby Staehlin, Sonnenbühlstr. 16, 8405 Winterthur